
Griechentum und deutscher Geist
Anatomie einer Sehnsucht
2 Bände
Hardcover, 348/420 Seiten
Norderstedt 2020
Seit dem 18. Jahrhundert war unter deutschen Neuhumanisten die Idee zur Forderung erhoben worden, dass es einen höheren menschlichen Sinn jenseits des bloß Utilitaristischen und Opportunen geben müsse - und dass diese Idee wert sei, bei der Erziehung der Menschheit hin zum Kulturell-Humanen oberste Priorität zu genießen. Darin bestand die vielleicht herrlichste deutsche Mission zum Wohle Europas, die wegen ihrer völligen Fehleinschätzung menschlicher Wesensart von vornherein zum Scheitern verurteilt war. - Als ob man bereits um 1800 geahnt hätte, welch ähnliches Los der eigenen Kultur beschieden sein würde, sympathisierten viele Deutsche mit dem Schicksal der Hellenen wie Kranke, die mit Kranken sympathisieren, welche vom gleichen Leiden befallen sind. Man erkannte seine eigenen Besonderheiten bei den Hellenen wieder, dem einzigen Volk der Weltgeschichte, dessen Genialität und Zerrissenheit an die der Deutschen heranreichte. Darum rang man um die Erkenntnis des griechischen Altertums wie um das Heil der eigenen Seele.
INHALT
Vorwort
Prämisse
Heranführung
I. Lust am Werden (1760-1820)
Das Homer-Erlebnis
Platon, der Künder
Phänomen Sokrates
Eine Frage der Liebe
II. Wille zur Gesamtschau (1800-1840)
Darstellung der hellenischen Welt:
historisch
philosophisch
literaturgeschichtlich
Auf den Gipfeln des Olymp: Verwissenschaftlichung
Rätselweiser Oedipus: Mythos und Drama
III. Wert und Bedeutung des Altertums (1820-1860)
Ex oriente lux?
Griechentum versus Christentum
Vom Ideal klassischer Bildung
Auflösung
Personenregister
Ausführliche Inhaltsübersicht
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Mythos Mensch
Eine Anthropodizee
Geb., 280 Seiten, mit Leseband
Manuscriptum, Lüdinghausen u. Berlin 2020
Erscheint am 18. Mai 2020
Jeder Mensch ist sich selber ein einziger in sich geschlossener Mythos. Und folglich ist er es auch allen anderen. Die Welt stellt sich ihm dar als eine große, alles Mögliche umfassende Erzählung, worin seine Individualität gar nicht vorkommt, weshalb er sich in das große Weltgedicht erst selber hineinerzählen muss - und die Fabeln seiner Schöpfung gleich mit. Durch die Fähigkeit, ja durch den Willen zur Mythologie wurde der Mensch zugleich das Produkt seiner Mythen; eine Verbindung, die sich immer fester knüpfte, je mehr der Mensch in seinen Geschichten vom Menschen aufging. Denn das Erzählen der Welt fängt die Welt nicht ein, sondern bildet sie nur ab - und sieht ihr hinterher.
INHALT
Auftakt
I. Aus den Erfahrungen des Mensch-Seins
Wesen, Wille, Werden
Absichtlichkeiten
Wozu überleben?
II. Von der Freude am Mythos
Grundbedingungen des »schönen Lebens«
Pathogenese der Zivilisation
Warum die Welt das Ungeheuerliche bleibt
III. Erfindung der Glückseligkeit
Eine Frage der Reife
Ironische Brechung
Ankunft im Behagen
Zu bestellen über:
https://www.manuscriptum.de/mythos-mensch.html